Quelle: Kraichgaustimme

Redakteur: Nicole Theuer

Veröffentlicht am 27.11.2018


Eppingen 600 Besucher beim Konzert der beiden Orchester der Stadtkapelle – Großer Beifall

Nicht ohne mehrere Zugaben ließen die Besucher die Musiker wieder von der Bühne gehen. Die Stadtkapelle sorgte für Vielfalt an diesem Abend. Foto: Franz Theuer

Unter dem Motto „sonnig bis heiter“ präsentierten die beiden Orchester der Stadtkapelle Eppingen ihr Jahreskonzert. Musikalische Höchstleistungen unter den Dirigaten von Werner Gerhäuser (Jugendorchester) und Jürgen Luft (Orchester) belohnten mehr als 600 Besucher mit großem Beifall. Die Musiker verließen die Bühne in der Hardwaldhalle erst nach mehreren Zugaben.

Gefühle
Werner Gerhäuser, der im Juli den Taktstock von Saskia Pasker beim Jugendorchester übernommen hatte, war die Anspannung anzusehen. Doch nachdem „Donegal Bay“ von Florian Ziller erklang, begann der Dirigent zu strahlen und applaudierte seinen 30 Musikern. „Donegal Bay“ erzählt von der Schönheit Irlands und nimmt die Besucher auf eine Reise über die grüne Insel mit. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?, dachte sich Gerhäuser, als er Thorsten Reinaus „Syncomania“ auswählte. Reinau lebt in Reichenbach bei Karlsruhe. Das Werk ist eine Auftragskomposition für ein gemeinsames Konzert der Musikvereine Reichenbach, Busenbach und Wolfartsweier gewesen. Mit dem Kampf der guten Roboter, die mit Hilfe der Menschen die bösen Roboter in „Transformers“ besiegen, wollten sich die Jugendlichen eigentlich verabschieden, doch der Beifall bewog sie, den Bluesrock „Make Music“ anzustimmen. Mit diesem grandiosen Auftakt legten die Jugendlichen die Messlatte für die Erwachsenen hoch, doch auch diese ließen nicht nach.

„Im vergangenen Jahr haben wir uns ungezähmt und beherzt gezeigt“, scherzte Vorstandsmitglied Loris Barth, „in diesem Jahr beleuchten wir die Facetten sonnig bis heiter“. Nach den erfolgreichen Wertungsspielen im Sommer dürften sich die Besucher auf „Hochleistungsstücke“ freuen, das hatte Loris Barth im Vorfeld angekündigt. Den Worten des Vorsitzenden, der sich das Amt mit Sabrina Herkströter und Markus Deuser teilt, ließ das Orchester mit Dirigent Jürgen Luft Taten folgen. Der Mensch strebe danach, sich neuen Herausforderungen zu stellen, erklärte Luft. „Der Mensch ist neugierig und schaut auf die Dinge, die um ihn herum passieren, und genau diese Facetten spiegeln sich im Programm wieder.“

„Raise of the son“: Dieser Titel lässt an einen Sonnenaufgang denken. Komponist Rossanon Galantebnersann darüber hinaus ein Wortspiel und beschrieb die Auferstehung des Sohnes. „Beide Bilder sind dramatisch, geben Sie sich den Gefühen hin, die sie in Ihnen auslösen“, riet Luft und griff zum Taktstock. Bombastische Klänge erfüllten die Hardwaldhalle, das reduzierte Bühnenbild lenkte die Aufmerksamkeit auf die Musik. Nach der Auferstehung des Sohnes und dem zweiten Sonnenaufgang – „The second dawning“ von James Hosay – machten die Musiker in Israel Station. Eva Fodor ist dort aufgewachsen und hatte schon lange den Wunsch, die Musik des Landes bekannt zu machen. „Sie hat uns in einer Probe besucht, und wir haben uns zwei Stunden intensiv mit den israelischen Folk-Songs auseinandergesetzt“, berichtete Luft. Am Ende seien die Musiker von der Kompisition begeistert gewesen. Die Spielfreude war spürbar.

Heiteres Fach
Nach der musikalischen Besteigung des Montblanc wechselten die Musiker ins heitere Fach und brachten Melodien aus „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár und „Der dritte Mann“ zu Gehör. Passend zu der Facette „heiter“ erfolgte dann auch die Zugabe: Der Marsch „Don Quichotte“ beschloss einen Abend, der Lust auf mehr Stadtkapelle gemacht hat.

Sonnig bis heiter durch den Abend