Quelle: RNZ
Redakteur: Angela Portner
Veröffentlicht am 21.04.2017
Stadtkapelle landet mit ihrem vierten Showkonzert erneut einen großen Erfolg – Tosender Beifall belohnt für monatelange Vorbereitung.
Eppingen. „Lohnt sich das?“, haben sich die Mitglieder der Stadtkapelle gefragt, als sie sich nunmehr zum vierten Mal Musicalmelodien ins Programm ihres Showkonzertes schrieben. Von einer klaren Zustimmung kündeten der nach jedem Stück aufbrandende Beifall und die Jubelrufe der rund 600 Gäste in der Hardwaldhalle. Zwischen zauberhafter Stimmung bei Mary Poppins und märchenhafter Glitzerwelt aus tausendundeiner Nacht über Rock und Klamauk bis hin zur romantisch-tragischen Darbietung beim Phantom der Oper zeigten die Musiker, dass sie nicht nur kräftig in ihre Instrumente blasen, sondern auch ganz wunderbar singen, tanzen und schauspielern können.
Überzeugend marschierten die Herren selbstbewusst und in schnieke weißen Anzügen durch den Saal und trällerten vergnügt „Ein Freund, ein guter Freund“ mit grüßenden Hutverbeugungen in die Zuschauerreihen. Viele konnten der Versuchung nicht widerstehen, in den Klassiker ebenso vergnügt einzustimmen. Dazu schmetterte das Orchester aus allen verfügbaren Blechblasröhren ein Feuerwerk an Tönen, das im textlichen Sinne, trotz Pleiten, Pech und Liebespannen, die ganze Welt zusammenhält.
Ein bisschen turbulenter, wie das mit den Kleinen eben ist, ging es bei „Mary Poppins“ zu. Was so ein hartnäckig-robustes englisches Kindermädchen mit den kleinen und großen Leuten so alles erlebt, ehe sie den Familienfrieden wieder in harmonische Bahnen lenken kann, machte bei allen Zwischenfällen vor allem eines: jede Menge Spaß. Den hatte auch der Stadtkapellennachwuchs, als er sich opulent kostümiert, in allen Farben schillernd und glitzernd auf die Bühne wälzte und tanzte und hüpfte. Fast 100 wuselige kleine Darsteller machten beim Musical „Aladdin“ das Märchen aus tausendundeiner Nacht zu einem sinnlichen Augenschmaus. Das Orchester ließ instrumental Kamele durch die Wüste ziehen, bestückte das aufgebaute Marktgeschehen Geschichten erzählend mit orientalischem Klangspektakel, ließ die Wunderlampe hell aufflackern und hob spannend zur Schatzsuche an.
Durchaus spannend war auch die Entscheidung der Stadtkapelle, eine vierte Musicalshow zu inszenieren. Letztlich aber habe man festgestellt, dass die Rubrik noch ganz viel Potenzial bereithält. Viele Köpfe und Hände sorgten seit Weihnachten dafür, dass die Show auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg wurde. „Wir haben in Teams gearbeitet“, erzählt Marco Vischer vom Verein. Von der Sponsorensuche, der Auswahl der Stücke und der Bühnenbildgestaltung bis hin zur gesamten Organisation haben sich alle Mitglieder nach ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten eingebracht. Allein um all die Kostüme zu fertigen, surrten die Nähmaschinen an vielen Nachmittagen, zusätzlich haben die Mütter zu Nadel und Faden gegriffen, die Väter dagegen zum Werkzeug, um die vielen Gestaltungsextras zusammenzuzimmern.
Mit ganz viel Männerpower ging es nach der Pause in die zweite Runde. Rockig präsentierte sich das Orchester gemeinsam mit den Jugendmusikern. Die „Blue Man Group“ mischte die Bühne in Arbeitsanzügen und unter Blaulicht richtig auf. Der Riesenklamauk bekam mit Andrew Lloyd Webbers „Phantom der Oper“ und Walzertänzen bei „Der geschenkte Gaul“ seinen romantischen Gegenpart und ließ rote Rosen regnen.
Das Publikum dankte mit stehenden Beifallsbekundungen, Trampeln, wohlwollenden Pfiffen und aufbrausendem Jubel. Die Musiker revanchierten sich dafür mit zwei Zugaben aus „Mama Mia“ und einem beeindruckenden Gesangsmedley, bei dem alle Sänger auf der Bühne standen.