Quelle: Kraichgaustimme

Redakteur: Nicole Theuer

Veröffentlicht am 27.11.2017


Eppingen Jürgen Luft präsentiert sich erstmals beim Jahreskonzert der Stadtkapelle Eppingen der Öffentlichkeit. Er hat noch viel vor.

Schwingt seit September den Taktstock in der Fachwekstadt: Jürgen Luft leitet die Stadtkapelle Eppingen. Foto: Theuer

Seit wenigen Wochen schwingt Jürgen Luft als Nachfolger von Pascal Morgenstern bei der Stadtkapelle Eppingen den Taktstock, und schon hat er beim Jahreskonzert dem Orchester seinen Stempel aufgedrückt. Leicht, ungezähmt und beherzt, so kamen die Musiker und die Musik daher und begeisterten rund 500 Besucher in der ausverkauften Hardwaldhalle.

Viele Komplimente
Nach dem Ende des Programms wollten die Glückwünsche für die Musiker und ihren Maestro gar nicht aufhören. Schulterklopfen und Begeisterung, wohin man schaute und hörte. „Phantastisch, phänomenal, wieder eine Steigerung zum letzten Mal“, die Komplimente kamen aus vielen Mündern, doch der Tenor war gleich: Es war ein wunderbarer Abend mit teilweise unbekannten Melodien, gespielt von einem exquisiten Orchester und einem engagierten Dirigenten, der durchaus Entertainerqualitäten offenbarte.

„Neue Wege“
„Wir präsentieren uns heute Abend neu“, hatte Loris Barth, einer der drei Vorsitzenden, nach dem vielumjubelten und begeisternden Auftritt des Jugendorchesters unter Saskia Pasker versprochen. „Wir wollen Akzente setzen und neue Wege einschlagen“, sagte der Saxofonist. „Ungezähmt und beherzt“, das sei vielleicht ein ungewöhnliches Motto, räumte Barth ein, aber auf der anderen Seite sei die Stadtkapelle für ihre ungewöhnlichen Mottos bekannt.

Auftritt des Nachwuchses
Der Nachwuchs hatte in die Welt der Planeten und Extremfallschirmspringer entführt. Die Besucher konnten den Rekordfallschirmsprung von Felix Baumgartner nacherleben, den Aufstieg der Kapsel mit dem Ballon, den Absprung in 39 Kilometern Höhe, den freien Fall aus der Stratosphäre in Richtung Atmosphäre, die Öffnung des Fallschirms und die sichere Landung.

Bombastisch
Nicht weniger aufregend die musikalische Reise des symphonischen Blasorchesters der Stadtkapelle. Da ging es in die amerikanische Bergwelt mit der „Appalachian Overture“ von James Barnes, und der Auftritt führte nach Island und zu Wikingerkönig Sigurd. Edvard Grieg komponierte „Sigurd Jorsalfar“, eine Islandsaga mit markigen Wikingern, blauäugigen Mädchen und Siegeszügen ins Heilige Land. Bombastisch intonierten und inszenierten die Musiker den „Huldigungsmarsch“. Im zweiten Teil ließen es die Musiker beherzt angehen, intonierten die Höhepunkte aus „Frozen“ ebenso wie „Funiculi-Funicula“. Den Evergreen, der für die Eröffnung der Standseilbahn auf den Vesuv komponiert wurde, brachte das Orchester mit einer italienischen Leichtigkeit rüber, die Sommer, Sonne, Wein und die in der Luft liegende Liebe zum Greifen nah machte.

Drei-Jahres-Plan
Jürgen Luft übernahm nach den Sommerferien den Posten des Dirigenten der Stadtkapelle. Mit dem Orchester hat er viel vor. „Es gibt verschiedene Pläne“, so der erfahrene Dirigent, der von einer „Drei-Jahres-Planung“ spricht. Kirchenkonzerte, Wertungsspielen, die Entwicklung eines Sommerprogramms oder Freiluft-Veranstaltungen sind einige Punkte, die Kapelle und Dirigent gemeinsam angehen wollen. nit

Großer Applaus nach Debüt des Dirigenten