Dramatischer Ton-Reigen wollte nicht enden


Quelle: RNZ

Redakteur: Brötzmann

Artikel vom 28.11.2018


Stadtkapelle begeisterte mit Jahreskonzert – Jugendorchester wird seit dem Sommer von Werner Gerhäuser dirigiert

Unter dem Motto `sonnig bis heiter´ präsentierte die Stadtkapelle Eppingen ein klanggewaltiges Jahreskonzert in der Hardwaldhalle, das erst nach etlichen Zugaben beendet wurde. Foto: Brötzmann

Eppingen.(db) „Sonnig bis heiter“ lautete das Motto des Jahreskonzertes der Stadtkapelle Eppingen. Ein weites Themenfeld, dessen Titel im Vorfeld nicht allzu viel verriet, weshalb die Spannung bei den Zuhöhrern in der voll belegten Hardwaldhalle groß war. Vereinsvorsitzender Loris Barth kündigte in seinen Begrüßungsworten eine musikalische Reise mit einem sonnigen Aufgang im Osten bis zur Besteigung des Mont Blanc an.

Doch zunächst hatte das Jugendorchester, das seit dem Sommer von Werner Gerhäuser dirigiert wird, seinen Auftritt vor großem Publikum. Die 30 Jungmusiker eröffneten den Abend mit der „Young Fanare“ von Martin Scharnagl. Irische Klänge waren beim temporeichen Werk „Donegal Bay“ zu hören, das die Besucher auf eine Reise auf die Grüne Insel mitnahm. Rhytmische Spannung mit musikalischer Schwerpunktverschiebung und Händeklatschen präsentierte der Musikernachwuchs schwungvoll beim Stück „Syncomania“, welches sie in diesem Jahr bereits in Reichenbach bei Karlsruhe aufgeführt hatten.

Viel Dynamik, aber auch Momente der Dramatik waren abschließend bei der Filmmusik zu hören, bei der sich Fahrzeuge in Roboter verwandelten. Der kräftige Applaus des Publikums machte deutlich, dass die musikalische Lesitung des Jugendorchesters großen Anklang fand. Dieses legte als Zugabe den Blues-Rock „Make music“ obendrauf.

Nach einer kleinen Umbaupause übernahm Dirigent Jürgen Luft aus Kürnbach mit dem großen sinfonischen Blasorchester in 58-köpfiger Besetzung die Programmfortführung. Die Ansage des ersten Stückes „Rise of the son“ entpuppte sich als Wortspiel. „Man denkt an einen Sonnenaufgang“, kommentierte Luft, „doch übersetzt bedeutet es `Auferstehung des Sohnes´“. Zum Werk von Rossano Galante, das temperamentvoll in kraftvoll-gewaltigem Klang präsentiert wurde, wünschte der Dirigent warme Momente.

Der Sonnenaufgang stand dann mir dem Stück „The second dawning“ an. Luft gab dazu Denkanstöße: „Man könnte es auch als zweite Geburt oder als zweiten Anfang, beispielsweise nach einem Unfall oder einer Katastrophe, bezeichnen. Lassen sie sich auf die Gefühlswelt ein.“ Am Anfang des dramatischen Stückes stand Dunkelheit, die sich mehr und mehr auflöste – bis zum späteren Sonnenaufgang. Einzelne Instrumente und Register intonierten Momente, die Gefühle weckten. Donnernd kamen Pauke, Trommel, Becken und Glockenspiel zum Einsatz, und mit den Bläsern endete alles in einem klanggewaltigen Abschluss. Melancholische Momente mit einem Mix aus Stampfen, Klatschen und Singen bildeten dazu den Kontrast bei den „Israeli Folk Songs“ der Komponistin Eva Fodor, die bei den Proben der Stadtkapelle zu Gast gewesen war.

Nach der musikalischen Besteigung des Mont Blanc ging es nach der oause weiter zur Operette. Auf dem Programm stand „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár nach einem Arrangement für Blasorchester von Eiji Suzuki. Beschwingt ging es weiter mit dem Evergreen „That´s the way I like them“, bevor Jürgen Luft zum Schluss die populäre Melodie aus einem großen Klassiker der Filmgeschichte auflegte, der die Wiener Nachkriegszeit beschreibt. „Der dritte Mann“ wurde im Original mit viel Wiener Charme auf einer Zither zu einer unverkennbaren Marke gebracht, was auch bei der Orchesterinterpretation sofort zur Geltung kam.

Stehende Beifallsbekundungen trieben Jürgen Luft am Ende fast die Tränen in die Augen. Der Dirigent und sein Orchester hatten zwar noch den Marsch „Don Quichotte“ auf Lager, nicht aber mit der Hartnäckigkeit des Publikums gerechnet. Klatschen, Zugabe-Rufe und donnerndes Trampeln ließen das Orchester nicht von der Bühne. Da blieb dessen Chef nichts anders übrig, als nochmal einige Sequenzen aus den bereits gespeilten Stücken obendraufzulegen.

Sonnig bis heiter durch den Abend


Quelle: Kraichgaustimme

Redakteur: Nicole Theuer

Veröffentlicht am 27.11.2018


Eppingen 600 Besucher beim Konzert der beiden Orchester der Stadtkapelle – Großer Beifall

Nicht ohne mehrere Zugaben ließen die Besucher die Musiker wieder von der Bühne gehen. Die Stadtkapelle sorgte für Vielfalt an diesem Abend. Foto: Franz Theuer

Unter dem Motto „sonnig bis heiter“ präsentierten die beiden Orchester der Stadtkapelle Eppingen ihr Jahreskonzert. Musikalische Höchstleistungen unter den Dirigaten von Werner Gerhäuser (Jugendorchester) und Jürgen Luft (Orchester) belohnten mehr als 600 Besucher mit großem Beifall. Die Musiker verließen die Bühne in der Hardwaldhalle erst nach mehreren Zugaben.

Gefühle
Werner Gerhäuser, der im Juli den Taktstock von Saskia Pasker beim Jugendorchester übernommen hatte, war die Anspannung anzusehen. Doch nachdem „Donegal Bay“ von Florian Ziller erklang, begann der Dirigent zu strahlen und applaudierte seinen 30 Musikern. „Donegal Bay“ erzählt von der Schönheit Irlands und nimmt die Besucher auf eine Reise über die grüne Insel mit. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?, dachte sich Gerhäuser, als er Thorsten Reinaus „Syncomania“ auswählte. Reinau lebt in Reichenbach bei Karlsruhe. Das Werk ist eine Auftragskomposition für ein gemeinsames Konzert der Musikvereine Reichenbach, Busenbach und Wolfartsweier gewesen. Mit dem Kampf der guten Roboter, die mit Hilfe der Menschen die bösen Roboter in „Transformers“ besiegen, wollten sich die Jugendlichen eigentlich verabschieden, doch der Beifall bewog sie, den Bluesrock „Make Music“ anzustimmen. Mit diesem grandiosen Auftakt legten die Jugendlichen die Messlatte für die Erwachsenen hoch, doch auch diese ließen nicht nach.

„Im vergangenen Jahr haben wir uns ungezähmt und beherzt gezeigt“, scherzte Vorstandsmitglied Loris Barth, „in diesem Jahr beleuchten wir die Facetten sonnig bis heiter“. Nach den erfolgreichen Wertungsspielen im Sommer dürften sich die Besucher auf „Hochleistungsstücke“ freuen, das hatte Loris Barth im Vorfeld angekündigt. Den Worten des Vorsitzenden, der sich das Amt mit Sabrina Herkströter und Markus Deuser teilt, ließ das Orchester mit Dirigent Jürgen Luft Taten folgen. Der Mensch strebe danach, sich neuen Herausforderungen zu stellen, erklärte Luft. „Der Mensch ist neugierig und schaut auf die Dinge, die um ihn herum passieren, und genau diese Facetten spiegeln sich im Programm wieder.“

„Raise of the son“: Dieser Titel lässt an einen Sonnenaufgang denken. Komponist Rossanon Galantebnersann darüber hinaus ein Wortspiel und beschrieb die Auferstehung des Sohnes. „Beide Bilder sind dramatisch, geben Sie sich den Gefühen hin, die sie in Ihnen auslösen“, riet Luft und griff zum Taktstock. Bombastische Klänge erfüllten die Hardwaldhalle, das reduzierte Bühnenbild lenkte die Aufmerksamkeit auf die Musik. Nach der Auferstehung des Sohnes und dem zweiten Sonnenaufgang – „The second dawning“ von James Hosay – machten die Musiker in Israel Station. Eva Fodor ist dort aufgewachsen und hatte schon lange den Wunsch, die Musik des Landes bekannt zu machen. „Sie hat uns in einer Probe besucht, und wir haben uns zwei Stunden intensiv mit den israelischen Folk-Songs auseinandergesetzt“, berichtete Luft. Am Ende seien die Musiker von der Kompisition begeistert gewesen. Die Spielfreude war spürbar.

Heiteres Fach
Nach der musikalischen Besteigung des Montblanc wechselten die Musiker ins heitere Fach und brachten Melodien aus „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár und „Der dritte Mann“ zu Gehör. Passend zu der Facette „heiter“ erfolgte dann auch die Zugabe: Der Marsch „Don Quichotte“ beschloss einen Abend, der Lust auf mehr Stadtkapelle gemacht hat.

Er gibt jetzt den Takt an


Quelle: Kraichgaustimme

Redakteur: Nicole Theuer

Veröffentlicht am 09.10.2018


Werner Gerhäuser ist neuer musikalischer Leiter des Jugendorchesters der Stadtkapelle

Seit Juli schwingt Werner Gerhäuser den Taktstock beim Jugendorchester der Stadtkapelle. Er ist Nachfolger von Saskia Pasker und setzte sich gegen einen Mitbewerber durch. Foto: Franz Theuer

Seit gut drei Monaten hat das Jugendorchester der Stadtkapelle Eppingen einen neuen musikalischen Leiter. Werner Gerhäuser schwingt seit Juli den Taktstock und bereitet die Jungmusiker aktuell auf das Jahreskonzert am 24. November in der Hardwaldhalle vor.

„Als Saskia Pasker ihre Zusammenarbeit mit uns beendet hat, standen wir vor der Frage, wer ihr Nachfolger werden könnte“ erinnert sich Loris Barth, Mitglied im Führungstrio der Stadtkapelle, zurück. Wegen sich überschneidender Termine und ihrer weiteren Ausbildung als Dirigentin bat die Mühlbacherin um Beendigung der Zusammenarbeit.

Weggefährten
Als Paskers Entscheidung publik wurde, erinnerte sich Jürgen Luft, Dirigent der Stadtkapelle, an seinen alten Weggefährten Werner Gerhäuser. „Beim Musikverein Linkenheimhabe ich Fagott und in einer kleinen BlaskapelleFlügelhorn gespielt und Jürgen Luft war unser Dirigent“, erzählt Gerhäuser, „zudem habe ich dort die Jugendkapelle dirigiert.“

Als klar war, dass in Eppingen ab Ostern ein Engpass bei den Nachwuchsmusikern herrschen würde, rief Luft Gerhäuser an. „Er hat mich unmittelbar vor meinem Urlaub erwischt“, so Gerhäuser, „aber so hatte ich Zeit, mir im Urlaub meine Gedanken zu machen.“ Neben seinen Tätigkeiten bei Erwachsenenorchestern lag dem selbstständigen Metallblasinstrumentenmeister die Arbeit mit dem musikalischen Nachwuchs stets am Herzen: „Ich arbeite einfach gerne mit Jugendlichen.“

Da Gerhäuser nicht sofort zur Verfügung stand, übernahm Miriam Auderer-Meixner die Aufgabe, das Jugendorchester bis zum Pfaffenbergfest interimsmäßig zu leiten. „Wir hatten zwei Bewerber um die Nachfolge von Saskia Pasker“, erläutert Barth. „Deshalb haben wir Werner zum Probedirigat eingeladen, und was er gemacht hat, hat uns gut gefallen“. Noch vor den Sommerferien übernahm Gerhäuser den Taktstock und probte im Juli viermal mit den Jugendlichen. „Da habe ich ihnen die Stücke vorgestellt, die wir beim Jahreskonzert spielen wollen.“

Die Sommerferien nutzte der Nachwuchs, um sich mit den Noten vertraut zu machen. „Dadurch haben die Jugendlichen die Angst vor den Neuen verloren“, weiß Gerhäuser. Für das Konzert plant er, möglichst wenige Musiker aus der Stadtkapelle auszuleihen. „Uns fehlen Posaunen und Waldhörner und eines der beiden Instrumente werden wir brauchen, aber generell soll ein Jugendauftritt auch von Jugendlichen bestritten werden“, lautet sein Credo.

Erfreut zeigte sich der Dirigent darüber, dass viel tiefes Blech vorhanden ist. „Andere Kapellen haben in diesem Bereich Probleme“, weiß er. Um die fehlenden Instrumente zu gewinnen, haben die Verantwortlichen der Stadtkapelle eine neue Jugendkonzeption erarbeitet. „Wir unterstützen Eltern, deren Kinder ein Blechblasinstrument erlernen, durch eine Beteiligung an der Instrumentenmiete“, erläutert Loris Barth, „denn davon erhoffen wir uns langfristig, Blechbläser gewinnen zu können.“

Um zu zeigen, wie cool ein solch goldglänzendes Instrument ist, „achten wir darauf, dass bei der Instrumentenvorstellung immer viele Nachwuchsmusiker dabei sind.“

Konzert
Beim Jahreskonzert werden aber nicht nur die Jugendlichen zu den Instrumenten greifen, sondern selbstverständlich auch die Aktiven. „Nach dem erfolgreichen Wertungsspielen im Sommer dürfen sich die Besucher auf Hochleistungsstücke unter dem Motto `sonnig bsi heiter´ freuen“, sagt Barth.

Termine
Im kommenden Jahr stehen im Kalender der Musiker der Stadtkapelle gleich mehrere wichtige Termine. Im Frühjahr gibt es eine Fortsetzung der Erfolgsreihe „BOM – Best of Musical“, wo Jugend und Erwachsene zu hören sein werden. „Wir sind auch auf der Bundesgartenschau in Heilbronn vertreten und haben die Möglichkeit, dort unser Können einem breuten Publikum vorzustellen“, erläutert Loris Barth. „Außerdem feiern wir nächstes Jahr 40 Jahre Stadtkapelle.“

Lauschiges Ambiente kommt gut an


Quelle: Kraichgaustimme

Redakteur: Nicole Theuer

Veröffentlicht am 11.06.2018


Beim Pfaffenbergfest wird gemeinsam gefeiert: Naherholung mitten in der Stadt

Auf dem Eppinger „Liebesberg“ gaben die Musiker alles, trotz der tropischen Temperaturen, die herrschten. Foto: Franz Theuer

Eppingen Ein lauer Frühsommerabend, gute Musik, gepflegte Unterhaltung, ein Schluck von einem kühlen Getränk: Das sind die Zutaten für das dritte Pfaffenbergfest der Stadtkapelle Eppingen. Seit 2014 zieht es die Musiker alle zwei Jahre auf den Eppinger „Liebesberg“, einst für Paare der Treffpunkt,um den Blick auf die Altstadt zu genießen Heute steht, gut versteckt zwischen Bäumen und Sträuchern, das Festzelt, auf dessen Bühne zu später Stunde die Gastgeber Platz genommen haben. Die Stadtkapelle Eppingen heitz ihren Gästen ein.

Tausch
Max Müller und Markus Deuser haben derweil ihre Instrumente beiseitegelegt und das Podium verlassen. Die beiden Musiker tauschen Instrument gegen Mikrophon Denn es ist gute Tradition beim musikalischen Aushängeschild der Stadt, dass die Musiker auch ihr gesangliches Talent unter Beweis stellen. „Du kannst nicht immer 17 sein“, „Über den Wolken“, das waren nur zwei der Gassenhauer aus alten Zeiten, die die beiden Musiker, in einem Medley zusammengefasst, schmetterten. Die gute Stimmung zeigte sich, als die ehrenamtlichen Helfer bunte Leuchtstäbe schnappten und eine Polonäise durch das Zelt machten. Sehr zur Freude von Dirigent Jürgen Luft. „Wir brauchen jetzt einige Fluglotsen“ rief er den Helfern zu. Andreas Daiber hob denn auch gleich ab, machte sich musikalisch auf die Reise nach New Nork. Den Udo-Jürgens-Klassiker interpretierte er gekonnt.

„Das ist eine riesengroße Party“, sagte Jürgen Schmidt, der extra aus Sinsheim angereist war. „Die Stimmung ist wirklich toll, das konnte ich mir vorher gar nicht so vorstellen“. Den Pfaffenberg kenne er noch aus seiner Jugend. „Das Fest hat sich in den letzten Jahren doch sehr verändert, aber lauschig ist es noch immer.“ Das Ambiente gefiel auch Ulrike Schmeiser. „Ich bin zum ersten Mal hier“, bekannte sie und erklärte, „ich habe eine Veranstaltung gesucht, bei der man draußen sitzen kann.“ Da sie schon einige Konzerte der Stadtkapelle besucht habe, war ihr klar, wie gut diese war. Musik, Stimmung und das Ambiente würden passen. „Es ist Naherholung mitten in der Stadt.“

Ein bisschen Erholung, die brauchte auch Matteo Nagel. Der Jungtrompeter ließ es sich nicht nehmen, beim abendlichen Auftritt dabei zu sein – und das nach den anstrengenden letzten Wochen, die er vor dem letzten Auftritt beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Lübeck erlebt hatte. Doch die Mühen zahlten sich aus, der 13-jährige kehrte mit einem hervorragenden dritten Platz aus der Hansestadt in die Fachwerkstadt zurück.

Auftakt
Nach dem schmissigen Auftakt am Samstagabend begann der zweite Tag des Fests mit einem ökumenischen Gottesdienst, der vom evangelischen Posauenenchor umrahmt wurde. Für den guten Ton im weiteren Verlauf des Tages sorgen die Hausmacher, die Feuerwehrkapelle aus Sulzfeld, das Jugendorchetser der Stadtkapelle sowie die Musikvereine aus Flehingen und Rohrbach a.G.

Die Biertische wurden kurzerhand zur Bühne

Klang-Spektakel und ausgelassenes Feiern beim Pfaffenbergfest – Stadtkapelle hatte fast sämtliche Mitglieder im Einsatz

Ein voller Erfolg war das dritte Pfaffenbergfest der Eppinger Stadtkapelle – bei sommerlichen Temperarturen wurde mit reichlich Musik und Getränken nonstop bis in die Nacht gefeiert. Foto: Angela Portner

Eppingen. (apo) Das Wetter meinte es wieder gut mit der Stadtkapelle und ihren Gästen. Beim dritten Pfaffenbergfest der Eppinger Stadtkapelle ging es bei schönstem Sommerwetter hoch her. Zwei Tage lang herrschte Hochbetrieb auf dem Berg, der bein den Alteingesessenen auch Liebesbuckel genannt wird. Unzählige Besucher und sechs befreundete Gastvereine waren der Einladung gefolgt, sangen, musizierten und feierten bis weit in die Nacht.

Ein Fässchen Palmbräu-Bier durfte dabei natürlich nicht fehlen. Oberbürgermeister Klaus Holaschke trieb unter großen Beifall den Zapfen ins Holz und ließ den goldgelben Gerstensaft in die Gläser sprudeln. Ehrensache, dass man sich im Anschluss von den Plätzen erhob und gemeinsam inbrünstig das Badner-Lied anstimmte. Holaschke lobte in seiner Begrüßungsrede den Einsatz der Stadtkapelle, die trotz erst kürzlich abgeschlossener Wertungsspiele die umfangreiche Organisation des Sommerfestes gestemmt hatte.

Für die Mitglieder war es eine Herkulesaufgabe, denn eine Infrastruktur im Sinne von Wasser oder Strom gibt es auf dem Berg nicht. Mehr als drei Monate hat das sechsköpfige Projektteam die beiden Veranstaltungstage geplant, an denen dann fast alle Mitglieder im Einsatz waren.

Bereits am Freitag wurde das große Festzelt aufgebaut. Im nebenstehenden Wirtschaftszelt brutzelten rund 400 Würste und Schnitzel, grillten fast genasuo viele Hähnchen, brodelten mehr als 100 Kilogramm Pommes im heißen Öl, und Berge von Wurstsalat und gebackenem Camembert wurden auf den Tellern arrangiert. Dazu flossen 600 Liter Bier, Wein und etliche alkoholfreie Getränke die Kehlen der Gäste hinunter.

Das Pfaffenbergfest hat eine lange Tradition. 1979 wurde es erstmals vom Musik- und Gesangverein veranstaltet, der früher einer der mitgliederstärksten Vereine in der Fachwerkstatt war. Doch die Zeiten ändern sich. Ab 2005 konnte man das Fest wegen des großen personellen Aufwandes nicht mehr schultern. Es wurde still auf dem Berg, der im Herzen der Eppinger Nordstadt liegt.

Jammerschade fanden das die Eppinger, die den Wunsch nach einer Wiederbelebung des Festes an die Stadtkapelle herantrugen. Dort war man schnell Feuer und Flamme für die Idee. Seit 2004 findet es nun abwechselnd mit dem Altstadtfest im Juni statt.

Bei Polka, Marsch und Walzer blieb im Festzelt kein Fuß ruhig. Es wurde begeistert geschunkelt, geklatscht, getrampelt und mitgesungen. Bei Ohrwürmern wie „Oh Susanna“ oder „Rosamunde“ wurde der Biertisch kurzerhand zur Bühne. Und auch die Freunde rockiger Musik kamen mit Titeln wie „You can leave your hat on“ auf ihre Kosten. Wer es lieber etwas ruhiger mochte, der lümmelte auf der Wiese unter den hohen alten Bäumen oder fand einen Platz an den aufgestellten Stehtischen.

Der Musik konnte man sich eh nicht entziehen. Sie dröhnte bis weit hinunter ins Wohngebiet. Von klassicher Volkmusik über schwungvolle Unterhaltungsmusik bis hin zu Pop und Rock schwangen sich die Klänge bis hoch in die Baumwimpfel und hüllten den Berg in ein vielschichtiges Klang-Spektakel.