Mal sinfonisch, mal rockig


Quelle: Stimme

Redakteur: Nicole Theuer

Veröffentlicht am 27.11.2019


EPPINGEN Die Eppinger Stadtkapelle zeigt bei ihrem Galakonzert die Vielfalt der Blasmusik

Sie konzertierten zum ersten Mal gemeinsam: die Stadtkapelle Eppingen und der Männerchor Kirrlach. Foto: Franz Theuer

Phänomenal, bombastisch, unglaublich, das sind nur einige Adjektive, mit denen die Besucher das Galakonzert der Eppinger Stadtkapelle in der vollbesetzten Hardwaldhalle beschreiben. Einmal mehr ist es Dirigent Jürgen Luft und seinen Musikern gelungen, sich selbst zu übertreffen, sich selbst neu zu erfinden und das Publikum zu verblüffen, in ihren Bann zu ziehen und zu Begeisterungsstürmen hinzureißen.

Geschenk „Es handelt sich nicht um ein gewöhnliches Jahreskonzert“, kündigt Loris Barth, der gemeinsam mit Sabrina Herkströter und Markus Deuser das Vorstandstrio bildet, nach dem fulminanten Konzertbeginn durch das Jugendorchester unter Werner Gerhäuser an. „Wir wollen Sie, liebe Besucher, mit einem besonderen Galakonzert beschenken“, verspricht Barth. Denn der Anlass für das Konzert ist ein besonderer, die Stadtkapelle feiert in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag. „Mit 40 Jahre steht man mitten im Leben, die Lebensplanung ist fortgeschritten“, zählt Barth auf und bekennt, „finanziell geht es uns gut und wie gut um unseren Nachwuchs bestellt ist, davon konnten Sie sich selbst überzeugen.“

Mit fünf Sätzen aus der „Nussknacker-Suite“ von Piotr Tschaikowski hat Gerhäuser mit dem 34-köpfigen Orchester einstudiert, dazu „Vortex“ von Robert Longfield. Selbstredend , dass die Jugendlichen, die von einigen wenigen Musikern des Orchesters unterstützt werden, nicht ohne Zugabe von der Bühne dürfen und den Erwachsenen ein erwartungsvolles Publikum hinterlassen.

Nach diesem grandiosen Auftakt ist klar: die Messlatte für die „Großen“ liegt hoch. Doch das Orchester nimmt den Ball auf, allerdings nicht alleine. „Was für unser Jubiläum fehlte, war ein Partner“, gesteht Barth, „und den haben wir im Männerchor Kirrlach gefunden“. Jürgen Luft stellte Kontakt zu dem als „Meisterchor“ des Badischen Chorverbands ausgezeichneten Chor her. Und schnell merken die Zuhörer, hier haben sich zwei gesucht und gefunden. „Ein solches Konzert hat es in dieser Form lange nicht gegeben“, gibt Barth den Zuhörern noch mit auf den Weg und dann haben die rund 140 Musiker das Wort.

Zwölf Stücke haben Jürgen Luft und sein Dirigentenkollege Richard Trares aus Kirrlach ausgesucht, den Platz am Dirigentenpult teilen sich die beiden Vollblutdirigenten brüderlich. „Commemoration Overture“ von Robert Sheldon ist das erste Stück, das die Instrumentalisten ebenso wie später am Abend „Yama Midori“ von James Barnes alleine intonieren. „Mit unserem ersten Stück wollten wir auf die Geschichte der Stadtkapelle zurückblicken“, erzählte Jürgen Luft und verspricht, „Sie hören heute Abend reizvolle unbekannte Werke, weltbekannte klassische Werke und dann spannen wir den Bogen weiter und servieren viele harmonische Pralinen“. Er hält Wort, Tannhäuser“, „Zauberflöte“, „Faust“ stehen ebenso auf dem Programm wie „Conquest of Paradise“ oder „The Exodus Song“. Auf dem Höhepunkt des Spannungsbogens, den die Musiker aufgebaut haben, das Finale Furiose mit Maximilian Müller und Andreas Monninger, die John Miles „Music“ beinahe besser als das Original auf die Bühne zaubern.

Neben den beiden Eppingern reißt auch Gastsänger Simon Wertenbach zu Beifallsstürmen hin. Der junge Bassist erzählt bei „Some enchanted Evening“ eine Liebesgeschichte, nur wenige Minuten später schlüpft er in die Rolle eines französischen Soldaten nach der Schlacht von Azincourt mit „Non nobis Domine“.

Jugendarbeit „Konzerte der Stadtkapelle sind wieder ein gesellschaftlicher Höhepunkt geworden“, freut sich ein stolzer Oberbürgermeister Klaus Holaschke. „Ich bin sehr stolz, eine solch aktive Stadtkapelle zu haben, die unsere Stadt über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht hat.“ Ausdrücklich betont Holaschke die gute, kontinuierliche Jugendarbeit. „Viele junge Menschen wurden für ihr Leben geprägt, damit leistet die Stadtkapelle einen unersetzlichen Beitrag für die Jugend.“

Förderung Die Jugendarbeit, oder besser gesagt die finanzielle Unterstützung der Jugendarbeit der Vereine liegt auch Jens Schäfer am Herzen. Vor wenigen Jahren hat der Eppinger einen Fördertopf für die Vereine der Region eingerichtet, aus dem er immer wieder Vereine unterstützt. Als einer von 56 Sponsoren, die die Stadtkapelle bei Ihrer Arbeit und ihrem Konzert unterstützt haben, kam Schäfer nicht mit leeren Händen und überreichte Sabrina Herkströter und Jugendleiterin Sandra Vischer einen Scheck über 1000 Euro. „Das Geld fließt komplett in unsere Jugendkasse“, verspricht Herkströter, „es wird für Lehrgänge, Dozenten und Noten verwendet“. nit

Prächtiges Klangvolumen


Quelle: BNN

Redakteur: Frieder Scholtes

Veröffentlicht am 26.11.2019


Kirrlacher Männerchor harmoniert blendend mit der Eppinger Stadtkapelle

EINE SYMBIOSE aus Männerstimmen und Instrumentalklängen boten der Kirrlacher Chor und die Eppinger Stadtkapelle. Foto: fsch

Galakonzert steht für Pracht und Herrlichkeit einer Veranstaltung. Diese Attribute bezogen sich beim Doppelkonzert des Kirrlacher Männerchors und der Stadtkapelle Eppingen nicht nur auf die Garderoben der Besucher, sondern auch auf die Qualität der beiden Klangkörper. Das Konzert wurde in der Kraichgau Metropole und in der Sängerhochburg aufgeführt. Richard Trares und Jürgen Luft wechselten sich im Dirigat ab. Beide Ensembles wurden schon mit besten Prädikaten wie „Meisterchor“ (Männerchor) und „Prädikat hervorragend“ (Stadtkapelle Eppingen) bedacht. In Kirrlach boten 50 Instrumentalisten und 70 Sänger ein prächtiges Klangvolumen.

„Der Reiz des heutigen Konzerts liegt in der Kombination Klangfülle des Blasorchesters mit dem Chorgesang des Männerchors Kirrlach, der sich außerhalb des klassischen Repertoires von einer anderen Seite präsentieren will“, erzählte der moderierende Vorsitzende des GV Frohsinn Kirrlach Klaus Müller. In der besonderen Klangfülle lag die Herausforderung für die Sänger, die jedoch mit kräftigem Timbre diese Aufgabe bestens meisterten.

Die musikalische Begrüßung mit der Overtüre „Commemoration Overture“, oblag der sinfonischen Blaskapelle. Das erste gemeinsame Werk „Sons of the Midnight Sun“ imitiert ein Wikingerlied. „Landerkennung“, die Kantate von Edvard Grieg, handelt vom sagenumwobenen Olav Trygvasons, von 995 bis 1000 König von Norwegen.

Simon Wertenbach sang das Solo mit sonorer Stimme. Es folgte Richard Wagners „Pilgerchor“ aus Tannhäuser mit kräftigem Hymnus am Ende. Aus der ersten Oper „Zauberflöte“ von Mozart intonierten Orchester und Sänger den Chor der Priester.

Ein besonderes Klangerlebnis war der Soldatenchor aus „Faust“ von Charles Gounod. Mit voller Orchestrierung und kraftvollem Gesang wurde einer der schönsten Männerchöre der Operngeschichte ein wahrer Höhrgenuss.

Der zweite Teil des Abends gehörte der leichten Muse. Mit Yama Midori (James Barnes) eröffnete die Stadtkapelle den Reign, dem „The Exodus Song“ (Ernest Gold) folgten. Der voluminöse Bariton von Simon Wertenbach schuf bei Richard Rodgers Song „Some enchanted Evening“ eine wunderbare Symbiose der Musikgenres ebenso wie mit einem absoluten Stimmungswechsel hin zum Kriegsgeschehen beim Lied „Non nobis Domine“ von Patrick Doyle. „Music was my first love“, so klang die Liebeserklärung der Protagonisten beim Song „Music“ von John Miles.

Die Solisten Dominic Kanzler und Andreas Monninger ernteten tosenden Beifall, der auch dem Chor und dem Orchester galt. Zum Schluss wurde der frische „Fliegermarsch“ von Hermann Dostal als Zugabe gewährt und vom Publikum mitgesungen.

Mutiger Nachwuchs und monumentale Klänge


Quelle: RNZ

Redakteur: Detlef Brötzmann

Veröffentlicht am 25.11.2019


Galakonzert der Stadtkapelle und des Männerchors Kirrlach begeisterte das Publikum – Danke für „40 Jahre kulturellen Hochgenuss“
Mit solistischen Gesangseinlagen bereicherten die Musiker Andreas Monninger und Maximilian Müller den gemeinsamen Auftritt von Blasorchester und Meisterchor beim Stück „Music was my first love“ von John Miles. Foto: Detlef Brötzmann

Eppingen. Mit einem monumental anmutenden Galakonzert in der voll besetzten Hardwaldhalle hat die Stadtkapelle Eppingen ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei betrat das große sinfonische Blasorchester musikalisches Neuland, denn zum ersten Mal konzertierten die Musiker gemeinsam mit einem Chor auf der Bühne.

Doch zum Auftakt des Jubiläumskonzertes war erst einmal der Auftritt der Jugendkapelle unter Leitung von Werner Gerhäuser angesagt. Mutig wagte sich der Nachwuchs, der ein Durchschnittsalter von elf Jahren hat, an die anspruchsvolle Nussknacker-Suite von Tschaikowsky. In den daraus gespielten fünf Sätzen waren der „Blumenwalzer“ und der russische Tanz „Trepak“ zu hören. Dynamisch und temperamentvoll präsentierten die Jugendlichen das Werk „Vortex“, was am Ende mit lang anhaltendem Applaus belohnt wurde. Klar, dass die Jugend da nicht ohne Zugabe von der Bühne kam und mit dem Titel „Break up“ (Aufbruch) zum sinfonischen Experiment des großen Blasorchesters und dem Auftritt der 75 Männer des Meisterchores aus Kirrlach überleitete.

Ein spektakuläres Galakonzert mit Titeln aus der deutschen Musikgeschichte sowie aus Film und Musical hatte Loris Barth, der Sprecher der Stadtkapelle, in seiner Begrüßung angekündigt und die Zusammenarbeit mit dem Kirrlacher Meisterchor als „glückliche Partnerschaft“ bezeichnet.

Den Auftakt zum Hauptteil des Abends gestaltete aber zunächst das Orchester der Stadtkapelle unter der Leitung von Dirigent Jürgen Luft mit der klanggewaltigen „Commemoration Overture“, einer Erinnerung an die zurückliegenden 40 Jahre der Stadtkapelle Eppingen.

Unter Beifall betraten dann die 75 Gäste des Männerchors Kirrlach die Halle und postierten sich in drei Reihen hinter dem Blasorchester, was bereits optisch einen monumentalen Eindruck hinterließ. Und was Chor und Orchester dann zum gemeinsamen Auftakt inszenierten, wirkte tatsächlich wie ein Paukenschlag. Die heroische Komposition „Sons of the Midnight Sun“ entführte die Zuhörer in einen nordischen Sommer in der Zeit der Wikinger. Spannung lag im Auftakt des Stückes, als Chor und Orchester ein gemeinsames Summen anstimmten. Dann klatschte das Orchester den Takt, und der Kampf der Wikinger gegen die Eindringlinge, zu dem Schlagzeug, Querflöten und Saxofone einsetzten, nahm seinen Lauf.

Spektakulär ging die musikalische Reise weiter zu „Landerkennung“, eine Kantate des norwegischen Komponisten Edvard Grieg. Dabei übernahm Dirigent Richard Trares den Taktstab, und mit 125 Akteuren auf der Bühne ging die musikalische Reise zurück ins Jahr 969 und schilderte die Glaubenstiefe des Königs Olaf, der in seinem Land das Christentum einführte.

Für ein harmonisches Klangbild sorgte auch das Saxofonregister der Stadtkapelle.

Mit Solo-Chorstimmen zum dezenten Spiel des Orchester steigerte sich die Darbietung und gipfelte in einem kräftig-klangvollen, monumentalen Schlussakt. Ob „Pilgerchor“ aus Wagners Oper „Tannhäuser“ oder „Chor der Priester“ aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“: Die Symbiose aus Chor und Orchester führte zu einem wunderbar harmonischen Klangfarbenspiel.

Mit leichter Muse aus Film und Musical ging es im zweiten Teil des Galakonzertes weiter, der ergreifende Momente ebenso wie romantische Gefühle und Gänsehaut aufkommen ließ. Klanggewaltig war auch der Schlussauftritt mit „Music was my first love“ von John Miles, den Musiker Andreas Monninger und Maximilian Müller mit Gesangseinlagen bereicherten.

Stehend honorierte das Publikum die Leistung der Musiker mit lang anhaltendem Applaus und Zugabe-Rufen. Das Bonbon obendrauf gab es dann nach Grußworten von Oberbürgermeister Klaus Holascheke, der zum Geburtstag der Stadtkapelle gratulierte und für 40 Jahre „kulturellen Hochgenuss“ dankte. Zum abschließenden „Fliegermarsch“ aus der im Jahr 1912 entstandenen österreichischen Operette „Der fliegende Rittmeister“ klatschte das Publikum noch einmal begeistert und voller Elan mit.