Quelle: Stimme
Redakteur: Nicole Theuer
Veröffentlicht am 20.07.2020
Musiker der Stadtkapelle sind zurück an den Instrumenten – Musikflashmob geplant
EPPINGEN Es waren harte drei Monate für die Musiker der Eppinger Stadtkapelle, denn solange ruhte nach dem Lockdown die Präsenz-Probenarbeit, lediglich Online-Proben waren in dieser Zeit möglich. „Uns Musikern hat etwas gefehlt, wir sind froh, dass die Proben wieder stattfinden können“, zeigen sich Sabrina Herkströter und Loris Barth erkenntlich.
„Wir haben während dieser Zeit unsere Musiker immer wieder über den aktuellen Stand und was in den jeweils gültigen Verordnungen steht informiert“, erzählt Sabrina Herkströter. Vorstandskollege Loris Barth ergänzt: „Es war uns wichtig zu zeigen, dass wir noch da sind.“ Die Newsletter seien bei den Mitgliedern seht gut angekommen. „Wir haben nur positive Rückmeldungen erhalten“, fasst Sabrina Herkströter zusammen. Irgendwann, so erinnern sich die beiden, „kamen wir auf die Idee, Videos zu produzieren, in denen jeder Musiker für sich probt und die wir hinterher zu einem einzigen Video zusammengefügt haben, so dass der Eindruck entstanden ist, wir proben virtuell gemeinsam.“ Und das sogar länderübergreifend, wie Sabrina Herkströter verrät. „Wir haben die Epping Forest Band gefragt, ob sie Lust zu einem gemeinsamen Video haben und die waren gleich dabei.“ Der Lockdown und die Zwangspause „haben uns enger zusammenrücken lassen, und wir haben uns auch schon frühzeitig mit der Frage nach einem Hygienekonzept beschäftigt“, so Sabrina Herkströter, „denn wir wollten vorbereitet sein, wenn es wieder losgeht“. Als Proben wieder erlaubt war, hätten sie das Konzept entsprechend der jeweiligen Lockerungen nur noch anpassen müssen.
„Wir haben die Sitzplätze ausgemessen und den Schallschutz für das Schlagzeug in einen Spuckschutz für den Dirigenten umfunktioniert“, zählt Sabrina Herkströter auf. 20 Musiker üben inzwischen freitagabends im Proberaum. „Wir haben das Orchester nach Holz und Blech geteilt, machen nach 50 Minuten eine Pause, lüften durch, desinfizieren die Stühle und dann kommt die zweite Gruppe.“ Mit Ausnahme der musikalischen Früherziehung proben inzwischen alle wieder, zeigt sich Loris Barth erleichtert. Auftritte sind dagegen noch nicht erlaubt. „Wir haben unser Jahreskonzert noch nicht endgültig abgesagt“, bemerkt Sabrina Herkströter. „Vielleicht können wir es unter Auflagen doch durchführen“, hofft Loris Barth – mit zugewiesenen Plätzen beispielsweise. Erfahrungsgemäß platzt die Hardwaldhalle aus allen Nähten, wenn die Stadtkapelle ruft.
Reisen Da die Durchführung eines solchen Konzerts noch nicht gesichert ist, planen Vorstand und Dirigent einen Musikflashmob durch die Stadt. „Wir möchten Eppingen die Kultur zurückbringen“, erklärt Sabrina Herkströter. „Durch die Beschränkungen und den Wegfall der kulturellen Veranstaltungen litten und leiden die sozialen Kontakte.“ Deshalb soll die Veranstaltung auch kein Platzkonzert sein. „Wir möchten als Orchester mit maximal 20 Musikern durch die Stadt reisen, an einem Ort etwa 15 Minuten spielen und dann weiterziehen.“