Quelle: Stimme
Redakteur: Nicole Theuer
Veröffentlicht am 29.04.2019
Eppingen. Stadtkapelle stellt ein letztes Mal mit Schwung und guter Laune „Best of Musicals“ auf die Beine
Über 1400 restlos begeisterte Zuschauer. Musikalische Höchstleistung an zwei Abenden. Mehr als nur Musik. Ein Abschied für immer. Mit der fünften Auflage der Reihe „Best of Musical“ (BoM) setzte die Stadtkapelle Eppingen ihre Zuhörer in der Hardwaldhalle wieder in Ekstase. Nun aber ist Schluss. „Das ist das letzte Mal, dass wir mit BoM auf die Bühne gehen“, machte Markus Deuser gleich zu Beginn des Konzertabends klar.
BoM war immer mehr als ein Konzert mit gesanglichen Einlagen, BoM war eine Musicalproduktion auf höchster Ebene. „Meine jungen Mitstreiter sprühen nur so vor Ideen“, bekundete Deuser, „und ich lasse sie machen, denn jetzt ist die Zeit für etwas Neues gekommen.“ Zum Abschied schlüpfte das Vorstandsmitglied in die Rolle des Conférenciers aus dem Musical „Cabaret“ und führte launig durch den Abend. Gleich zu Beginn war das keine leichte Aufgabe für Deuser, denn der erste Akt „Der Glöckner von Notre Dame“ ließ bei vielen Zuschauern vor dem inneren Auge die Bilder der brennenden Kathedrale aufleuchten. „In Gedanken sind wir bei unseren französischen Freunden“, bekundete Deuser. „Aber sicher ist, Notre Dame wird auferstehen“.
Falco lebt Nach diesen besinnlichen Minuten mit Maximilian Müller in der Rolle von Quasimodo und Nina Vollmer als Esmeralda ging es weiter zu Falco. „Vor 20 Jahren verlor die Musikwelt eine der schillerndsten Ikonen der deutschsprachigen Musik“, sagte Deuser: „Doch Falco hinterlässt uns viele revolutionäre Hits.“ In den Reihen der Statdkapelle gibt es einen Aktuer, der Falco nicht nur nachsingt, sondern lebt. Andreas Monninger, Musical erfahren und stimmgewaltig, schlüpfte in die Rolle des extrovertierten Musikers. Exzellent, wie Monninger die Rollen nicht nur ausfüllte, sondern ihnen Leben einhauchte, nicht imitierte, sondern mit eigenem Stil begeisterte. Ob „Der Kommissar“, „Vienna Calling“, „Out of the Dark“, oder „Rock me Amadeus“: Die Besucher nahmen Andreas Monninger seinen Falco ab und feierten ihn, der gemeinsam mit Max Müller am Mikrofon stand, mit frenetischem Applaus.
Monningers weibliches Pendant war Nina Vollmer, die mit glockenheller Stimme bezauberte und wie Monninger in viele Rollen schlüpfte. Beide sind herausragende Solisten, ohne ihre Mitstreiter an die Wand zu spielen. Geprobt hatten alle bis zu körperlicher und mentaler Erschöpfung. „Szenische Aufarbeitungen sind eine andere Nummer, als die Stücke nur konzertant aufzubereiten“, weiß Rainer Nagel, der ebenfalls in verschiedene Rollen schlüpfte. „Es braucht viele Proben, viel Fleiß und viele Menschen, die kreativ sind, die die Choreografien erarbeiten und annehmen. Und es braucht Sänger mit unglaublicher Energie und Ausdauer.“
Gespannt auf Zukunft Zu den restlos begeisterten Zuschauern, die mit Superlativen wie „sensationell“ und „hochprofessionell“ nicht sparten, gehörte auch Oberbürgermeister Klaus Holaschke. „Das war unglaublich, phänomenal und nicht zu toppen“, lobte er sichtlich stolz die Musiker, „jetzt kann ich verstehen, dass sie nicht mehr machen“. Allerdings schaut er ausgesprochen zuversichtlich in die Zukunft: „Wir dürfen gespannt sein, was sie sich für 2021 einfallen lassen.“
Elf Werke
Elf Stücke hatte Dirigent Jürgen Luft für „Best of Musical“ (BoM) ausgesucht: Cabaret, Der Glöckner von Notre Dame, Falco, The Addams Family, Tarzan, Singin‘ in the rain, Mozart, Comedian Harmonists, West Side Story, Bat out of Hell und Les Miserables wurden interpretiert von Larissa Förster, Maximilian Haupt, Andreas Monninger, Maximilian Müller, Finja Nagel, Manfred Neumann, Marko Vischer, Magdalena Zürner, Nina Vollmer, Anja Ralf, Loris Barth, Claudia Duwe, Hans-Günter Rau, Markus Deuser, Rainer Nagel und Sarah Lachowitzer. nit