Quelle: RNZ
Redakteur: Angela Portner
Veröffentlicht am: 08.03.2016
Stadtkapelle begeisterte in der Kirche mit Klangfülle – Applaus wollte nicht enden
Eppingen – Besinnliche, freche und heitere Töne, die Lust auf den anstehenden Frühling machten, erfüllten am Sonntagnachmittag das gut besuchte evangelische Gotteshaus. Auch Landtagsabgeordnete Friedlinde Gurr-Hirsch und Oberbürgermeister Klaus Holaschke ließen sich das fünfte Kirchenkonzert der Stadtkapelle nicht entgehen. Erstmals musizierte dieses unter der Leitung des neuen Dirigenten Pascal Morgenstern in der Kirche, der die Aufgabe mit Bravour meisterte.
Mit feinen Klangfäden durchzogen die Blasmusiker die kühle Kirchenluft bei ihrem Einstiegsstück. Der St. Thomas Choral von Pavel Stanek wärmte sozusagen über die Ohren bis in den Bauch. Zwischen den Kirchenbänken hätte man eine Stecknadel zu Boden fallen hören können – wäre sie denn gefallen. Stattdessen wagten die Gäste nach dem letzten Ton kaum, die Hände zum Beifall zu heben. Erst nach einigen Sekunden des Innehaltens brandete Applaus auf.
„Fast schon Tiefen entspannend“ so beschrieb Dirigent Pascal Morgenstern die harmonische Notenkomposition des Stückes „Nimrod from Enigma Variations“, das auch aus der Filmmusik bekannt ist. Edward Elgar soll es in einer Art musikalischer Geheimschrift komponiert haben. Noch heute geben seine Werke Musikwissenschaftlern Rätsel auf.
Mit wahrhaft zauberhaften, fast mythischen Klängen geleitete das Orchester nach der Pause die Zuhörer in den geheimnisvollen Dschungel Südamerikas. Felix und Tobias Pfeffer beeindruckten als Solisten mit dem Fogo da Mulata. Komplettiert wurde das vielseitige Konzert mit der Filmmusik „Mission“ von Ennio Morricone.
Voller Gefühl und Anmut intonierte das Orchester ein Arrangement aus dem Film „Die zauberhafte Welt der Amélie“. Gefühlvoll griffen die Musiker nochmals bei dem „Concerto d’amore“ in die Tasten, bevor sich die Gäste endgültig der Begeisterung hingaben. Der stehend gespendete Applaus wollte nicht nicht enden: Pfiffe und ein gejubeltes „Grandios“ tönte aus den Kirchenbänken. Die Musiker dankten mit einer Zugabe, die von den Sängern der Stadtkapelle begleitet wurde.
Auch Pfarrer Friedhelm Bokelmann war beeindruckt von der Klangfülle des Orchesters. Er lobte Morgenstern für das harmonische Arrangement der Musikstücke. Die Stadtkapelle dankte ihrerseits mit einer Komposition von Johann Sebastian Bach. Nach dem Stück „Verleih uns Frieden gnädiglich“ verließen die Gäste auf Wunsch des Pfarrers das Kirchenkonzert in andächtiger Stille.